Über die Ausstellung "Sommerbilder"
Die Bilder in dieser Ausstellung entstanden 1994 auf der Burgruine Reichenstein (Mühlviertel). Bei diesem Aufenthalt war die mich umgebende Natur meine Inspirationsquelle- der Wechsel der Jahreszeiten, das Studium des Lichtes auf den Granitformationen, auf den Feldern, im Wald und im Fluß. So konnte ich vom Morgennebel bis zur Vollmondnacht alle Situationen studieren. Dabei ergab sich eine Maltechnik, die aus vielen Lasurschichten aufgebaut ist und so die Komprimiertheit in den Farbflächen, sowie den verschiedenen Strukturen und Texturen, die ich an meinen Motiven beobachtete, und auf meinen Bildern umsetzen konnte.
Im Vergleich zu meinen früheren Arbeiten, die auch in der näheren Umgebung meines Heimatortes 1976 entstanden, sind die neuen nicht „realistisch“.
Obwohl Bäume und Landschaften nicht direkt erkennbar sind, entstand auf meinen Bildern ein Gefühl für Raum, Licht und Stimmung, dieser bewaldeten Region. Es ist ein bestimmtes malerisches Element,kombiniert mit grafischen Akzenten, die eine Illusion von Dreidimensionalität evozieren. Außerdem experimentiere ich mit großen Farbkontrasten- brilliante Rottöne neben intensiven Grüntönen, warme Ocker und Orange neben kühlem Blau und Purpur. Diese Farbmodulationen und Farbkontraste schaffen einen besonderen skulpturalen Effekt.
Meine Arbeitsweise ist intuitiv- ich habe eigentlich keine vorgefertigten Kompositionskonzepte- Formen und Farben werden in einem lang dauernden Malprozess gewählt. Diese Entscheidungen werden determiniert durch die Interaktion von Farben und Formen, die auf der Leinwand entstehen und wachsen.
Im Gegensatz zu früher, wo ich nur stark mit Terpentin verdünnte Ölfarbe verwendete, sieht man jetzt auch pastosen Farbauftrag mit Spachteln und ähnlichem Werkzeug.
Ich vermeide Bildlösungen, die „funktionieren“ und mir vertraut sind. Ich bin mir der Notwendigkeit bewußt, dass ich Risiken eingehen muß.